Präzise Messungen bei der Getreideernte
Die Qualität von Mehl, das z. B. in Bäckereien und anderen Produktionsstätten verwendet wird, hängt nicht nur von der Getreideart, seiner Verarbeitung und Lagerung ab, sondern auch vom Feuchtegehalt des Rohmaterials. Ein optimaler Feuchtegehalt ist entscheidend, um Getreide nach der Ernte gewinnbringend zu verkaufen. Außerdem werden dadurch unnötige Kosten durch übermäßiges Trocknen oder Verluste durch zu trockenes Getreide vermieden. An dieser Stelle kommt das Eichrecht ins Spiel, denn exakte Messwerte sind auch hier ein wichtiger Bestandteil der Handelskette.
Für faire Handelsbedingungen: Eichung von Getreidefeuchtemessgeräten
Messgeräte, die im geschäftlichen Verkehr eingesetzt werden, müssen regelmäßig geeicht werden. Dadurch wird ihre Messgenauigkeit sichergestellt. In Mühlen, Lagerhäusern und beim Getreidehandel werden nicht nur Waagen, sondern auch Getreidefeuchtemessgeräte geeicht.
Aktuell bearbeiten unsere Kolleginnen und Kollegen die Eichung der Getreidefeuchtemessgeräte, deren Eichfrist 2025 endet. Auch wenn dafür nicht mehr viel Zeit verfügbar ist – Ziel ist, alle Prüfungen bis zur Ernte im Sommer abgeschlossen zu haben.
Die Eichung dieser Messgeräte erfolgt in der Regel alle zwei Jahre. Die Prüfung umfasst folgende Punkte:
- Prüfung der formalen Anforderungen: Kontrolle der Messgeräte auf Vollständigkeit und ihre Eignung für den vorgesehenen Einsatz.
- Messtechnische Prüfung: Überprüfung der Messgenauigkeit anhand von Widerstandskaskaden und Feuchtemessungen mit speziell aufbereitetem Prüfgetreide, das als Referenz dient.
- Eichtechnische Kennzeichnung: Aufbringen eines Eichkennzeichens, wenn die gesetzlichen Fehlergrenzen eingehalten werden.
Mobile Handmessgeräte für den Feldeinsatz sind von der Eichpflicht ausgenommen, da deren Messwerte noch nicht zur Preisermittlung herangezogen werden.
Faire Wettbewerbsbedingungen durch genaue Messungen
Die Eichung von Getreidefeuchtemessgeräten gewährleistet, dass alle Akteure der Ernte – vom Landwirt über das Lagerhaus bis hin zur Mühle – auf verlässliche und vergleichbare Werte vertrauen können. Landwirte erhalten eine angemessene Vergütung für ihr Erntegut, und Mühlen sowie Lagerhäuser können sich auf die Qualität des Getreides verlassen. Zudem verhindert eine präzise Feuchtemessung wirtschaftliche Verluste durch unnötig hohe Trocknungskosten oder verringerte Erträge.
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